Verein für Städtepartnerschaft und Zusammenarbeit Bous e.V. - Wasserprojekt 2013

Wasserprojekt in Guilleme / Malawi

Die Wasserversorgung für die Grundschule und das Internat in Guilleme / Malawi konnte grundlegend verbessert werden.

Der Verein für Städtepartnerschaften unterstützte die Arbeit von Anna-Michelle Brunder, die als „Missionarin auf Zeit“ für ein Jahr in dem afrikanischen Land Malawi war. Auf dem Gelände der Schule, in der Anna-Michelle unterrichtete, konnte mit Geldern des Vereins ein zweites „Borehole“ errichtet werden. Ein „Borehole“ ist eine Metallpumpe, mit der qualitativ gutes, also praktisch Trinkwasser, gepumpt werden kann. Durch ein Metallrohr, das sehr tief ins Grundwasser eingelassen wird und ein Einzementieren der Pumpe gelangt kaum Erde ins Wasser. Anna-Michelle konnte sich von dem guten Ergebnis selbst überzeugen, in dem sie von dem Wasser kostete.

Bisher gab es nur eine Pumpe auf dem Gelände des Internats. Somit mussten alle 360 Kinder das Wasser zum Duschen, Putzen oder Kochen von dieser einen Pumpe holen. Hinzu kommen morgens die rund 1800 Mädchen in der Schule, die zum Trinken oder Hände Waschen immer zum Internat zur Pumpe laufen mussten. Auch wenn in der Schule geputzt wurde, mussten die Kinder das Wasser in Eimern zur Schule tragen. Dadurch dauerte natürlich alles lange und die Pumpe musste immer mal wieder repariert werden, was dann ein echtes Wasserproblem nach sich zog. Auch in der Trockenzeit gab es einige Probleme, weil das Wasser einfach leer war. Somit mussten die Kinder im Dorf an den tieferen Pumpen Wasser holen, wodurch es natürlich für die Dorfbewohner knapp wurde.

Jetzt wurde eine neue Pumpe auf dem Schulgelände gebaut, wodurch Wege eingespart und sich die Kinder einfach auf zwei Pumpen verteilen können. Dazu wurde eine Firma aus dem 10 km entfernten Kamwendo beauftragt. Zuerst wurde von Hand ein rund 5m tiefes Loch gegraben, bis man auf Wasser stieß. Auch dann wurde noch ein paar Meter weiter gegraben, um zu garantieren, dass die Pumpe auch für die Trockenzeit tief genug ist. Das Stahlrohr mit Pumpe wurde montiert und mit Zement befestigt, bis keine Erde mehr ins Wasser gelangen konnte. Um ein Aufweichen des Sandbodens um die Pumpe zu vermeiden, wurde ein Abfluss zementiert. Ebenso wurde eine tiefe Grube gegraben, in die eine Art Brunnen gemauert wurde und mit Steinen ausgefüllt wurde. Darin wird nun das überschüssige Wasser geleitet, dass somit schnell wieder zum Grundwasser zurückgeführt wird und eine Überschwemmung vermeidet.

Das Umsetzen von Bauprojekten ist in Malawi etwas schwierig bzw. anders als wir es in unserem Land gewöhnt sind. Die Firma wird mit dem Bau beauftragt, für die Beschaffung der Materialien ist aber der Auftraggeber verantwortlich. So sagt die Firma, sie brauchen zwei Säcke Zement, die Schwestern, die die Schule leiten, gehen sie kaufen. Ein paar Tage später werden wieder ein paar Säcke benötigt und so weiter. Dadurch dauert alles sehr lange und es ist schwer alles zu planen. So wurden während der Bauzeit 28 Säcke Zement gekauft.

Die Investition in eine neue Pumpe war auf jeden Fall sinnvoll und sehr nützlich. Nun ist es für die Kinder deutlich leichter, an genügend sauberes Wasser zu kommen und sie müssen es nicht mehr so weit tragen.

(Bouser Echo, 20. September 2013)



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