Verein für Städtepartnerschaft und Zusammenarbeit Bous e.V. - Berichte
Nachdem in Bous und Quétigny die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum erfolgreich verlaufen sind, wurden eine Delegation aus Bous und Quetigny nach Koulikoro eingeladen, um auch hier mit der Bevölkerung dieses bedeutende Jubiläum gebührend zu feiern.
So machten sich am 26.10.09 eine dreiköpfige Bouser Delegation, bestehend aus Bürgermeister Stefan Louis, Gemeinderatsmitglied Patrick Waldraff und 2. Vorsitzende des Vereins für Partnerschaft und Zusammenarbeit e. V. Anne Wilhelm, auf den Weg dieser Einladung nachzukommen.
Nach einer 15-stündigen Anreise wurden wir in Bamako herzlich empfangen. Die beiden Bürgermeister Yousouf Traoré und Michel Bachelard empfingen uns begleitet durch eine große Gruppe von Bekannten aus Koulikoro und Quetigny. Nach dem 2-stündigen Transfer nach Koulikoro betraten wir zum ersten mal das Freundschaftshaus, das uns in der folgenden Woche zu einer Art Zuhause wurde.
Am nächsten Tag begann eine schöne und erlebnisreiche Zeit mit vielen herzlichen Begegnungen, arbeitsintensiven Sitzungen, interessanten Projektbegehungen und schönen Feierlichkeiten.
Wie nach malischen Protokoll vorgesehen, sah der erste Programmpunkt diverse Antrittsbesuche vor: u. a. beim Gouverneur, beim Landtagsvorsitzenden, beim Kreisvorsitzenden etc. Alle Gastgeber drückten einstimmig ihre Freude über den Besuch der Delegationen aus und bedankten sich für den unermüdlichen Einsatz.
Die dann anstehende Besichtigung der realisierten Projekte hat uns allen sehr viel Freude bereitet. Neben dem Freundschaftshaus und der Bibliothek, konnten wir die erfolgreiche Umsetzung eines der jüngsten Projekte beobachten: die Bananenplantage in Kayo.
Wir fanden eine gedeihende Plantage vor, und konnten uns mit den Bauern der Kooperative über die Funktionsweise der Dieselpumpe unterhalten. Diese Pumpe wurde z. T. mit dem von den Bouser Messdienern bei der 72-Stunden-Aktion erwirtschafteten Geld, finanziert werden.
Ein Hauptprogrammpunkt unseres Besuches in Koulikoro war selbstverständlich der Besuch der realisierten Projekte. Wir konnten uns in beeindruckender Weise davon überzeugen, was die Projektpartnerschaft in zwei strukturellen Bereichen der Kommune in den letzten 20 Jahren geleistet hat:
Die Stadt Koulikoro ist in verschiedene Stadtviertel aufgeteilt und hat viele Vororte. Dementsprechend gibt es viele Schulgruppen, die in unterschiedlichster Weise in den letzten Jahren unterstützt wurden. Zwei der letzten Projekte waren der Bau eines Schulkomplexes (jeweils 3 Klassensäle, mit dazugehörigem Sanitärtrakt) in Kayo mit erster Schulbibliothek, und ein Schulkomplexes auf dem Plateau III.
Wir besuchten das neu gebautes Schulgebäude in Kayo, ein Collège für Schüler von 11 bis 16 Jahren, mit bis zu 78 Schülern in einer Klasse . Wir lernten viele engagierte Lehrer kennen und auch Schüler, die mit Begeisterung ihre Chance auf Bildung wahrnehmen.
Auch der Schulkomplex auf dem Plateau III , eine Grundschule überraschte uns: wir trafen die Schüler am Ende ihres Schultages. Viele dieser Grundschüler laufen bis zu 15 km um die Schule besuchen zu können.
Wir besuchten des weiteren die gemeinschaftlichen Gesundheitsstationen und die Entbindungstationen, die im Laufe der letzten Jahre erbaut, renoviert und eingerichtet wurden. Sowohl der Arzt, als auch die Hebammen und die Krankenschwestern berichteten von einer erfolgreichen Arbeit. Sie können vor Ort vielen Menschen direkt helfen, ohne dass sie lange Wege zurücklegen müssen. Ebenso erblicken immer mehr Babys das Licht der Welt in geordneten hygienischen Verhältnissen.
links: Entbindungsstation in Koulikoro-Bâ,
rechts: Gesundheitsstation in Koulikoro-Kolébougou
Die Woche unseres Besuches stand unter dem Motto der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum der Dreierstädtepartnerschaft. Und so wurde am 29.10. groß gefeiert. Die Feierlichkeiten fanden am Ufer des Niger statt. Die Delegationen aus Bous und Quetigny wurden von zahlreichen Einwohnern und Vertretern der öffentlichen Hand begrüßt, wie z. B. der Gouverneur der Region Koulikoro.
Uns wurde ein traditionell afrikanisches Fest geboten:
Mit viel Tanz und Musik, mit einem traditionellen Marionettentanz und einem Pirogenrennen der Fischer auf dem Niger. Je ein Boot fuhr stellvertretend für eine Nation und wir konnten stolz den Sieg der „deutschen“ Mannschaft feiern
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde jedoch auch schon an die Zukunft unserer Zusammenarbeit gedacht. Die drei Kommunen, vertreten durch ihre jeweiligen Bürgermeister, haben die Charta, die die Zusammenarbeit für die nächsten 5 Jahre auf feste Inhalte festlegt, unterzeichnet und somit eine wichtige Grundlage für die künftige Projektarbeit geleistet.
Wir blicken zurück auf eine schöne und gewinnbringende Zeit in unserer Partnerstadt Koulikoro und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.
Stefan Louis Patrick Waldraff Anne Wilhelm