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Koulikoro

Das circa 60 km östlich von Bamako gelegene
Städtchen Koulikoro ist mit dem Buschtaxi
bestens zu erreichen. Die Straße führt
entlang des Niger und wird von Bahnschienen
begleitet. Sie führen bis in die Stadt hinein
und enden plötzlich am Markt im Stadtzentrum.

Seinen Namen „Kolo koro” - „am Fuße des Berges”
hat Koulikoro von dem Hügel, der es im Norden begrenzt.

Koulikoro wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Dioba Diarra
gegründet und 1894 in das französische Protektorat eingegliedert.

Die Stadt entwickelte sich mit der Weiterführung der
Eisenbahnstrecke des Dakar-Niger-Express, der hier zum ersten
Mal am 10. Dezember 1904 endete.
Die Strecke Bamako-Koulikoro wurde auf Grund des Hafens gebaut.
Über diesen konnten Güteraus Gao, Mopti und Timbouctou
auf den Zug weiter Richtung Westen zum Überseehafen nach Dakar
transportiert werden.

Heute zählt Koulikoro 26.000 Einwohner und ist angenehm
ruhig im Vergleich zur Hauptstadt.

Der blau schimmernde Niger bestimmt mit seinem während der
Trockenzeit eher gemächlichen Fließen und sandigen Stränden
die Atmosphäre.
Pirogen transportieren Güter und Menschen von einer Seite
des Niger auf die andere, zum „Plage de Koulikoro”.
Der Fluss und der Hafen spielen noch immer eine
wichtige Rolle für den Personenverkehr und
lokalen Gütertransport. Regelmäßig starten Bote Richtung Gao und Mopti.

Die Bevölkerung wuchs von 6044 Einwohnern 1958 auf
rund 26000 in der Gegenwart. 80 % der Bewohner sind Moslems,
den Rest bilden Animisten und - eine kleine Gruppe - Christen.

Besonders bemerkenswert ist, daß 80 % der Kinder in Koulikoro
eine Schule besuchen, während der Landesdurchschnitt bei 25 % liegt.

Koulikoro liegt wie Bamako in der Feuchtsavanne.
Durch die günstige Verkehrslage ist Koulikoro zu einem wichtigen
Industriestandort geworden; in ihr haben einige der bedeutendsten
Firmen Malis ihren Sitz: die malische Schifffahrtsgesellschaft,
die Seifen- und Ölfabrik Huicoma und große Getreidemühlen.
Der größte Teil der Bevölkerung arbeitet jedoch in der
krisenanfälligen Landwirtschaft, wobei das jährliche
Hochwasser des Niger fast ausschließlich passiv genutzt wird,
d. h. fast ohne Einschaltung technischer Regulierungsanlagen.
Große wirtschaftliche Bedeutung kommt auch dem Fischfang zu,
da der Niger über reiche Bestände verfügt.